Wichtig für alle Selbstverteidigungs-Szenarien ist immer die richtige Haltung und Position.
Die „Hohe-Komprimierte-Kampfposition“ hat sich in unserem jahrelangen Training als die effektivste Verteidigungshaltung herausgestellt. Auf was man hierbei achten sollte, werde ich Euch in meinem heutigen Artikel und Video erklären.
Die Vorteile dieser Position versuchen wir schon in der Pre-Conflict Phase zu nutzen. Ziel bei dieser Verteidigungsposition ist es, einen möglichst natürlichen Stand zu wählen, der zugleich möglichst stabil ist. Das bedeutet wir stehen schulterbreit und bringen unsere Hände vor den Oberkörper.
Im Angriffsfall müssen wir schnell unsere „Schaltzentrale“, nämlich den Kopf, schützen und Angriffe gegen unseren Oberkörper fernhalten. Die Schultern sind hochgezogen und die Ellbogen liegen komprimiert an unserem Körper. Die Handflächen zeigen offen und abwehrend zu unserem Gegenüber.
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Wir wollen in erster Linie sowohl für den Aggressor als auch für umstehende Zeugen die Rolle des Verteidigers einnehmen. Unser Gegenüber muss uns ansehen, dass wir bereit sind, uns aktiv zu verteidigen, wenn er es wagt, uns anzugreifen. Viele Verteidigungspositionen oder Kampfpositionen aus diversen Kampfkunst und Kampfsportarten wirken oftmals sehr aggressiv, andere wiederum ineffektiv choreographisch.
Falsches Verhalten in der Pre Konflikt Phase könnte einen Angreifer weiter provozieren oder sogar herausfordern. Das wollen wir unbedingt vermeiden. Zudem könnten umstehende Zeugen sehen, dass nicht wir der Agressor sind,sondern unser Gegenüber.
Um die Kampfposition im Selbstverteidigungstraining zu üben, stellt man sich vor, man hätte einen großen, schweren Rucksack umgeschnallt. Die Schultern werden hochgezogen, um somit den Kopf zu stabilisieren. Die Hände liegen auf Kopfhöhe, der Bauch ist angespannt. So steht man komprimiert und ist bereit.
Die Hüfte und der Körper sind frontal zum Gegner ausgerichtet. Stellt Euch zum Training einfach ein Quadrat unter Euren Füßen vor. Die Ecken dieses Quadrats sollt Ihr nun mit der von uns im Video gezeigten Beinarbeit betreten. Dies kann man üben, indem man je einen Schritt vorwärts, dann nach links, dann rückwärts und dann nach rechts macht.
Die Hände bewegen sich leicht und locker vor dem Gesicht um es zu schützen. Wird die Übung mit einem Partner durchgeführt, so sollte man versuchen auf die Bewegungen des Anderen zu reagieren.
Die Hände sind wie beschrieben anfangs offen mit den Handflächen zum Gegner. Später, wenn das Zuschlagen mit der Faust trainiert und erlernt wurde, halten wir die Fäuste hoch vor unserem Kinnbereich.
Die Hände bleiben aber nie starr vor unserem Gesicht, sondern bewegen sich die ganze Zeit in winzig kleinen, kreisrunden Bewegungen, wie auf der DVD zu sehen. Die Ellbogen sind eng an unserem Oberkörper und wir stellen uns vor, jemand zieht an einer Schnur unseren Bauchnabel nach hinten. Die Beine bewegen sich weiterhin locker und dynamisch. Dabei strecken wir die Beine nie durch, sondern winkeln diese leicht an und können uns somit optimal bei Bewegungen abfedern. Diese Position ist auf Dauer unbequem, vor allem wegen der hohen angespannten Schultermuskulatur. Wir reden hier jedoch von einer echten Auseinandersetzung auf der Straße und keinem 12 Runden Boxkampf.
Die Hohe-Komprimierte-Kampfposition in Verbindung mit der stabilen Plattform ist sehr wichtig, um sich gut verteidigen zu können. Es ermöglicht mir, meinen gesamten Körper bei aktiven Verteidigungsaktionen bestmöglich einzusetzen.
Das bedeutendste Ziel bei der Schritttechnik ist es, die Zehenspitzen beider Füße und somit unsere Hüfte immer frontal gegen unseren Angreifer auszurichten. Bei Bewegungen vorwärts und rückwärts ist dies noch relativ einfach. Bei der Partnerarbeit, die Ihr auch gerne zu Hause machen könnt, solltet Ihr versuchen, diese frontale Ausrichtung der Hüfte bei den kreisenden Bewegungen beizubehalten.
Viel Spaß beim Üben!
Haut rein und protect your neck,
euer Jürgen
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